Mai 2025 Am 10. Mai 2025 gab es die Möglichkeit, am Institut für Rechtsmedizin in Basel an einem praxisorientierten Workshop zum Thema Obduktionstechniken und Fotodokumentation teilzunehmen. Organisiert wurde der Tag von Thomas Rost vom Verband Schweizerischer Humanpräparatoren. Die Veranstaltung richtete sich vor allem an Lernende im Bereich der Humanpräparation. Das Ziel war es, auf speziellere Präparationstechniken einzugehen und sich umfassend mit der Relevanz und den Techniken der Fotodokumentation zu beschäftigen. Gestartet wurde mit einem Theorieteil zur Fotodokumentation. In einer PowerPoint-Präsentation ging es um die Entwicklung der forensischen Fotografie, verschiedene Kameramodelle und technische Grundlagen wie zum Beispiel Belichtung, Blende und Perspektive, aus der aufgenommen wird. Es wurde eingehend über die Wichtigkeit einer guten Dokumentation gesprochen und viele Positiv- und Negativbeispiele gezeigt. Der Theorieteil war sehr spannend, vieles konnte man direkt im nächsten Schritt ausprobieren. Im Praxisteil durften wir die Ausrüstung selbst testen. Dabei wurde schnell klar, wie wichtig die richtige Kameraeinstellung und der passende Winkel für ein brauchbares Bild ist. Hier war Kreativität und Verständnis für die Materie gefragt. Dank guter Anleitung und vieler Tipps wurden die Ergebnisse schnell besser. Wir haben viel ausprobiert und alles gemeinsam angeschaut und besprochen. Da ein Körperspender der Anatomie Basel zur Verfügung gestellt wurde, durften wir die Obduktionstechniken in der Praxis anwenden. Nach einer kurzen Besprechung einiger spezieller Instrumente begannen wir mit der Entnahme von Augenkammerwasser und Augenglaskörperflüssigkeit und besprachen die Unterschiede. Anschließend folgte die Eröffnung des Leichnams. Neben der Standard Exenteration wurden verschiedene Techniken geübt, die weniger häufig angewendet werden. Dazu gehörten unter anderem die Darstellung des Gewebes in den einzelnen Schichten, die Präparation der Hals- und Gesichtsweichteile, das Freilegen des Rachenraumes durch einseitige Lösung des Unterkiefers, die Entnahme von Ösophagus und Magen bei Leberzirrhose, sowie die Darstellung und Entnahme der A. carotis interna. Danach folgten die Eröffnung des Rückenmarkkanals von ventral, die richtige Entnahme des Rückenmarks und eine Besprechung des Vorgehens bei der Präparation des Gehirns mit anhängendem Rückenmark. Anschliessend wurde noch die Freilegung der tiefen Beinvenen und die Kontrolle auf Thromben gezeigt. Zum Schluss wurde der Körper ordentlich und würdevoll wiederhergestellt, wobei wir uns mit der Nahttechnik und der schönen Rekonstruktion beschäftigt haben. Alle Arbeitsschritte wurden ausführlich erklärt. Fragen wurden jederzeit beantwortet und Herr Rost gab viele hilfreiche Hinweise, wie sich unsere Arbeit verbessern lässt. Nebenbei ergaben sich viele Gespräche und fachlicher Austausch. Dank der kleinen Gruppengrösse war für alle genug Zeit zum Arbeiten, Zuschauen und Nachfragen. Der Workshop war sehr lehrreich, praxisnah und gut organisiert. Wir konnten viele Ideen und neue Eindrücke mitnehmen, welche wir nun in unserem Arbeitsalltag einbringen können. Insgesamt war es ein sehr gelungener Tag in angenehmer Atmosphäre und sehr netter Gesellschaft. Margareta Gratza